Die Öffentlichkeit und ihre Probleme – John Dewey (The Public and Its Problems – Deutsch)

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Die Öffentlichkeit und ihre Probleme – John Dewey (The Public and Its Problems – Deutsch)

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„The Public and Its Problems“, 1927 verfasst, ist John Deweys Verteidigung der demokratischen Gesellschaft in der Nachkriegszeit. Dewey verfasste es größtenteils als Antwort auf Walter Lippmanns populäre Werke „Public Opinion“ und „The Phantom Public“, und legte darin seine Sicht der zahlreichen Herausforderungen für den politischen Aspekt der Demokratie sowie mögliche Lösungsansätze dar. In Bezug auf die Probleme stimmt Dewey tatsächlich mit Lippmann überein. „Die Öffentlichkeit“, wie Dewey sie definiert, hat ihren Zweck verloren und lässt sich leicht durch politische oder unternehmerische Manöver manipulieren.

Dies stellt ein ernstes Problem im Hinblick auf die Mehrheitsherrschaft dar, da die Mehrheitsmeinung lose geformt ist und den Zwecken einer kleinen Minderheit dienen kann. Darüber hinaus war die Welt bis 1927 so vernetzt, dass die Handlungen einer Gruppe von Menschen völlig unvorhergesehene Folgen für eine andere, entferntere Gruppe von Menschen haben konnten. Dies führt sowohl Dewey als auch Lippmann zu dem Schluss, dass selbst bei uneingeschränktem Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen diese schlicht zu umfangreich wären, um sie richtig zu verstehen.

Die Autoren unterscheiden sich jedoch in der Lösung. Für Lippmann ist eine technokratische Elite am besten geeignet, Probleme zu lösen, die zu komplex sind, um von der Wählerschaft verstanden zu werden. Dewey hingegen behauptet, dass selbst in einer idealen Welt, in der solche Eliten nicht rein von persönlichem Gewinn motiviert wären, sie von Natur aus konservativ und gegenüber jeglichen groß angelegten Veränderungen resistent wären. Die Alternative, so Dewey, bestehe darin, das Wirtschaftssystem zu vereinfachen, um es dem Einzelnen zu erleichtern, die Konsequenzen seines Handelns direkt vorherzusagen und zu verstehen.

Die Gewährleistung absoluter wirtschaftlicher Effizienz muss keine gesellschaftliche Priorität haben und kann dem demokratischen Geist zuwiderlaufen, wonach Gemeinschaften an ihrer eigenen Organisation teilhaben und diese selbst in die Hand nehmen können. Dies deutet auf die Notwendigkeit einer Abkehr von der Zentralisierung und einer Rückkehr zu einer Form der Lokalisierung hin, bei der sich kleinere, sichtbar verbundene Gruppen zu partizipativen Gemeinschaften organisieren. Dewey führt seine Ideen in „Über Demokratie und Bildung“ weiter aus und betont, dass Bildung der einzig gangbare Weg ist, diese notwendigen Veränderungen Wirklichkeit werden zu lassen und eine wirklich demokratische Gesellschaft sicherzustellen. Moderne Leser werden viele der Kritikpunkte der Öffentlichkeit nur allzu vertraut finden und vergessen vielleicht, dass die von Dewey beschriebenen Probleme die Probleme seiner Zeit waren.

Ebenso dauert die Debatte über Zentralisierung versus Lokalisierung und sogar über die geeignete Form eines demokratischen Staates bis heute an.

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